Die extremen Witterungsverhältnisse mit Überschwemmungen bei Monsunregen oder Trockenheit in den Sommermonaten verursachen immer wieder Notsituationen. Hier kann BASIS helfen. In Indien gibt es keine gesetzliche Krankhenversicherung, d.h. die behandlung einer schweren Krankheit stellt eine enorme finanzielle Belastung für die Betroffenen dar. Bei Bedarf übernimmt BASIS einen Teil oder die gesamten Behandlungskosten.
Weitere finanzielle Hilfe betrifft Hilfen zum Schulbeginn wie etwa Kosten für Bücher, Hefte, Bekleidung und Regenschirme sowie für professionelle Ausbildung (Krankenschwesterausbildung, Kunstlehre, handwerkliche Ausbildung usw.). Auch bei Familienzeremonien der bedürftigen Menschen hilft BASIS oft mit einem finanziellen Beitrag (z.B. Hochzeit, Beerdigung).
Bau, Sanierung und Modernisierung der Wohneinrichtung (Küche, Toiletten, Trinkwasserversorgung durch Brunnenbau usw.) trägt zur Verbesserung der Lebensqualität bei. BASIS hilft mit vorhandenen Möglichkeiten, Mitarbeitern und Projektbeteiligten den bedürftigen Menschen durch Zuschüsse sowie mit Materialien. Dieses Engagement trägt zur sozialen Entwicklung der Gesellschaft bei.
Das Trinkwasserprojekt von BASIS löst seit 1993 das Problem der chronischen Trinkwassernot von ca. 150 sozial schwachen Familien. Die Anlage umfasst einen Brunnen in einer Tiefebene, einen Hochbehälter auf einer natürlichen Erhöhung sowie ein Straßenverteilungssystem mit 15 Zapfstellen. Solche unabhängigen, lokalen Wasserversorgungsanlagen sind ein wichtiger Bestandteil der ländlichen Entwicklungsarbeit.
Wir ermutigen Hausfrauen zur Eigeninitiative, um so ihre Existenzgrundlage z.B. durch Aufbau eines Kleingewerbes (Milchtierhaltung, Fisch- und Gemüseverkauf etc) zu sichern. Das Programm soll Frauen unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Religionen und unterschiedlicher Kasten die Möglichkeit geben, die eigenen Talente, Begabungen und Interessen zu entdecken und entsprechend zu fördern. Das Trainingsprogramm wird über einen Zeitraum von einem Jahr angeboten und richtet sich an jeweils 10 Frauen.
In den Schulferien übernehmen einige ausgebildete Frauen aus den oben genannten Projektbereichen in Form eines Ferienprogramms Tätigkeiten wie Nachhilfe, Englischunterricht, Bastel- und Spielkreise sowie Tanz und Musik für Kinder. Beabsichtigt wird damit, eine Alternative zu den rigiden Lehrmethoden in den Schulen zu bieten und Eigeninitiative zu fördern.
Neben dem Erlernen des Handwerkes wurde die Nähschule als Begegnungsstätte für Frauen etabliert. Vielen indischen Mädchen und Frauen fehlt – aufgrund der Stellung der Frau in der Gesellschaft, besonders im Dorf – der Austausch mit anderen Frauen außerhalb der Familie.
BASIS hat es sich zur Aufgabe gemacht junge Menschen zu motivieren, die eigenen Talente zu wecken und zu fördern. In der Kunstschule wurden kreativen Malprojekte, und Siebdruck angeboten. Einige Produkte aus der Kunstschule wurden in Deutschland und an Projektbesucher verkauft.
Das Verschwinden vieler handwerklichen Fertigkeiten zwingt viele Menschen, anfallende handwerkliche Arbeiten selber auszuführen. Durch eine Werkzeugsammelaktion vor der Abreise aus Deutschland konnte im Projektdorf eine Werkstatt eingerichtet werden, die den Bewohnern des Dorfes die Möglichkeit gibt, unter Anleitung Reparaturarbeiten durchzuführen oder eigene Möbel herzustellen, ganz nach dem Prinzip do-it-yourself.
Um Müttern die Möglichkeit zu geben, an den genannten Aktivitäten teilzunehmen oder um ihren saisonalen Arbeiten nachzugehen, wurde 1996 ein Kindergarten im Projekt eingerichtet. Anstelle von Reproduktionswissen – wie im indischen Kindergarten sonst üblich – fokussierte BASIS auf Kreativität und förderte Aktivitäten wie Basteln, Malen und Singen. Wegen der Familienplanung sowie Landflucht der jungen Generation ist der Rückgang der Kleinkinder deutlich zu spüren. BASIS hat 16 Jahre lang erfolgreich den Kindergarten geleitet.